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Der Tote


Aus schwarzem Sarge starrt,

Von Morgengrau erhellt,

Ein Toter bleich und ernsthaft

In die verlassne Welt.

 

Ein müdes Schluchzen irrt

Umher im Beigemach;

Im starren Totenantlitz

Wird keine Rührung wach.

 

In Wonne bricht der Morgen

Herein mit rother Glut,

Begrüßt von Vogelzwitschern; –

Tief ernst der Tote ruht.

 

Er starrt empor und grübelt,

Wie es nur möglich war,

Daß er von Lust und Leide

Gebebt so manches Jahr.



(* 06.02.1860, † 31.08.1928)




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